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François Laponche

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Der Honig, den wir Ihnen bei Provencehonig.de anbieten, stammt ausschließlich von diesem Imker aus Roquebrune-sur Argens, der seit nunmehr 50 Jahren seine ganze Leidenschaft und Arbeitskraft in die Erzeugung dieses einzigartigen Naturprodukts investiert.

Lesen Sie hier alles über die (fast) 100jährige Geschichte seines Imkerbetriebs und die Herausforderungen und Freuden seines Berufs.

Imkertradition seit 1925: Die Geschichte des Rucher de la Bouverie

Schon in vierter Generation führt François Laponche die Imkertradition seiner Familie fort. Der Betrieb wurde 1925 von Eugène Laponche in Draguignan (Département Var) gegründet, der die Tochter eines Imkers geheiratet hatte. Eugène stammte aus der Auvergne, war jedoch seinem Bruder, einem Ingenieur für Straßen- und Brückenbau, in die Provence gefolgt. Er startete mit 50 Völkern in „modernen“ Bienenstöcken (mit Rahmen versehenen Kästen, im Gegensatz zu den herkömmlichen Beuten aus Korkeiche), die sich im mediterranen Klima hervorragend entwickelten.

Mit innovativen Ideen trug er zur Entwicklung seines Berufsstands bei: So erdachte er eine neue Form von Bienenkästen, die kleiner und leichter zu transportieren waren und zudem eine einfachere Selektion von verschiedenen Honigsorten ermöglichten. Die sogenannte „Varoise“ (nach dem Département Var) wurde zum Erfolgsmodell für die Imker der Region und war lange Zeit in Gebrauch. 

Die ersten Bienenwanderungen führten, anfangs noch mit einem Pferde- oder Maultierkarren, in die nähere Umgebung, wie in die Macchia des südlich gelegenen Mauren-Gebirges oder auf das Hochplateau von Canjuers mit seinen wildwachsenden Kräutern. Als in den 1930er Jahren die ersten motorisierten Lkws aufkamen, konnte der Imker seinen Aktionsradius in weiter entfernte Regionen ausdehnen. In dieser Zeit begann man auch in großem Stil mit dem Anbau von Lavandin (Hybridlavendel, eine sehr nektarreiche Pflanze) auf dem Plateau von Valensole. Dies ermöglichte eine regelmäßige und reichliche Ernte von Lavendelhonig, der schnell zum Aushängeschild der Firma und vieler anderer Imker im Var wurde. 

Ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein rückte Honig als Hausmittel in den Mittelpunkt, wie die abgebildete Reklame zeigt. Äußerst gefragt war Imkerhonig auch während des zweiten Weltkriegs, als Zucker und viele andere Nahrungsmittel knapp waren.  Eugène Laponche gründete als weiteres Standbein einen Handel mit Imkereibedarf und einen Honig-Großhandel. Auch Bienenvölker wurden verkauft und bis nach Algerien exportiert.

In den 1950er Jahren übergab Eugène das Unternehmen an seine Söhne, Émile und André. Sie bauten das System der Transhumanzen (Bienenwanderungen) aus und brachten es auf einen ansehnlichen Bestand von 1400 Völkern. Die Firma „Établissements Laponche“ war inzwischen überregional so bekannt, dass sie 1968 offizieller Honiglieferant der olympischen Winterspiele von Grenoble wurde und die Wintersportler mit 150.000 Rationen Lavendelhonig versorgte. Auch der Großhandel war erfolgreich; ein Feinkosthändler aus Paris gehörte zum festen Kundenstamm.

So war das Unternehmen gewappnet, als nacheinander verschiedene Krisen durch Honig-Billigimporte und die Varroa-Milbe die französischen Imker trafen und viele zur Aufgabe ihres Berufs zwangen.

André Laponche, der Vater von François, führte den Betrieb nun allein weiter, der inzwischen in die Kleinstadt Le Muy (Var) umgezogen war. Er setzte auf Diversifikation und Qualität und sicherte lange Jahre immerhin den Arbeitsplatz von bis zu fünf Angestellten. Viele spätere Imker gingen in dieser Zeit bei den Laponches in die Lehre!

Francois Laponche, Imker mit Leib und Seele

François Laponche selbst lernte den Beruf in den Schulferien und arbeitete schon mit 16 Jahren als Imker im Betrieb mit, während er noch in Hyères nach dem Abitur eine landwirtschaftliche Fachakademie besuchte.

In den 1980er und 90er Jahren erlebten regionale Erzeugnisse wieder einen Aufschwung, und auch Imkerhonig profitierte von dieser neuen Wertschätzung.

Als Imker mit Leib und Seele konzentrierte sich François auf die Arbeit mit seinen Kolonien, deren Pflege nach der Invasion der Varroa-Milbe um ein Vielfaches aufwändiger wurde. Er stellte den Handel mit Imkerbedarf ein und widmete sich stattdessen der Zucht und dem Verkauf von Völkern an Berufskollegen.

Bis heute ist sein Jahresablauf geprägt vom Rhythmus des Bienenjahrs und den großen Transhumanzen zu den traditionellen Sammelplätzen seiner Familie, die ihn bis ins Tal der Rhône und das Hochland der Alpen führen.

Mit Leidenschaft und Courage führt er die schöne Imkertradition fort. So entsteht bester, naturreiner Honig, der anschließend in der eigenen Anlage nach traditioneller Art schonend kalt geschleudert und abgefüllt wird. Seine Spezialität liegt in der Erzeugung von Honigsorten, die die Vielfalt der provenzalischen Flora widerspiegeln (und die aufgrund ihrer Qualität schon häufig mit regionalen Medaillen ausgezeichnet wurden).

Imker auf der Rampe seines Lkws

Der Imkerberuf

Imker zu sein, ist kein Beruf wie jeder andere. Wer ihn hauptberuflich ausübt, muss große Anstrengungen in Kauf nehmen: Tausende von Kilometern jährlich im Lastwagen abseits von den großen Straßen und oft auf beschwerlichen Wegen, und dies meist nachts, wenn die Bienen in ihre Bienenstöcke zurückgekehrt sind.

Er muss zur rechten Zeit seine Bienen am richtigen Ort platzieren, um bestimmte Honigsorten zu ernten, und Hunderte von Bienenvölkern regelmäßig auf Gesundheit und Erntefortschritt kontrollieren.

Eine wichtige Tätigkeit, besonders im Frühjahr, ist die Vermehrung der Völker – ganz im Wortsinn der Berufsbezeichnung „Bienenzüchter“. So ist der Imker auch zur Stelle, wenn sich ausgeschwärmte Königinnen mit ihrem Arbeiterinnengefolge in einem Privatgarten häuslich niedergelassen haben.

Nach und zwischen den Ernten (die selten planbar sind, da sie witterungsbedingten Schwankungen unterliegen und in zunehmendem Maße vom Klimawandel beeinträchtigt werden) sind die Bienenwaben zu schleudern, der Honig zu filtern, in Gläser abzufüllen und zu etikettieren.

Nicht zuletzt nimmt auch die Vermarktung einige Zeit in Anspruch, sei es auf Honigmärkten oder über Händler, Supermärkte und Feinkostgeschäfte. François Laponches Frau Sophie betreibt zudem seit gut 20 Jahren mit viel Herzblut und Kreativität einen kleinen Honigladen auf dem Hof.

Auch die nächste – fünfte – Generation arbeitet bereits tatkräftig mit und übernimmt mehr und mehr Verantwortung. Wir wünschen ihnen, dass sie angesichts der immer größeren Herausforderungen unserer Zeit weiter eine Basis finden, um diesen wichtigen Beruf auszuüben und damit ihre Familien ernähren zu können.

Marktstand des Rucher de la Bouverie

Unsere Empfehlung!

François Laponche steht exemplarisch für viele provenzalische Berufsimker, die ähnliche Anstrengungen auf sich nehmen. Wir von Provencehonig.de empfehlen ihn jedoch ganz besonders, weil wir seinen Honig inzwischen seit über drei Jahrzehnten kennen (und essen!) und immer wieder sein ungeheures Wissen und Gespür in seinem Beruf bewundern. Nicht zuletzt sind wir von der hervorragenden, immer gleichbleibenden Qualität überzeugt und vom Geschmack regelmäßig begeistert. Eine Begeisterung, die erfreulicherweise viele Kunden in Deutschland mit uns teilen!

Imker und Bienenstöcke in der provenzalischen Garrigue
Imker und seine Bienenstöcke im Hinterland der Provence